Nachkochen!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Orangentaler



Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, als ich dieses Jahr beschlossen habe, Plätzchen zu backen. Meine Backambitionen gingen bisher über ein paar "Ausstecherle" mit den Kindern nicht hinaus und eigentlich sind bei uns herzhafte Knabbereien wesentlich beliebter. Trotzdem wollte ich mindestens 4 verschiedene Sorten anfertigen. Dazu hatte ich extra einen Tag auserwählt, an dem ich bis zum späten Nachmittag alleine zu Hause bin und durch niemanden gestört werde. Nun ausgerechnet an meinem Backtag fühlte sich der Junior nicht fit genug für einen Schulbesuch. Nichtsdestotrotz wollte ich gleich um acht morgens loslegen. Na ja, so ein bißchen noch ins Internet - nur ganz kurz - in diversen Kochblogs stöbern, das kann nicht schaden. Als ich dann loslegte war es zehn vorbei und mein Zeitplan schon ganz gehörig durcheinander.

Als erstes standen die Orangentaler auf dem Programm, die sahen im Rezeptheft (Landlust 11/09) so lecker aus.

Zutaten:
125 g zimmerwarme Butter
125 g Zucker
1 unbehandelte Orange
4 EL Orangenlikör
1 Prise Salz
2 Eier
275 g Mehl

Glasur:
100 g Puderzucker
Orangensaft

Von der Orange die Hälfte der Schale mit einem Sparschäler abschälen. Den Rest der Schale fein abreiben. Saft auspressen und für die Glasur beiseite stellen.

Für den Teig die Butter ganz schaumig rühren. Zucker, geriebene Orangenschale, Likör, Salz und Eier dazugeben. Alles zu einer dicken hellen Creme schlagen. Das Mehl unterheben. Aus dem Teig mit 2 Teelöffeln kleine Häufchen nicht zu dicht nebeneinander auf ein gefettetes Backblech setzen. Im auf 200 °C vorgeheizten Backofen ca. 12 Minuten goldgelb backen.

Für den Guss den Puderzucker mit etwas Orangensaft zu einem festen Guss verrühren. Jedes Plätzchen mit einem Tupfer verzieren und mit der zerkleinerten Orangenschale bestreuen. Trocknen lassen und in einer Keksdose aufbewahren.

Eigentlich ein super einfaches Rezept. Wenn man allerdings die Eier aus dem Kühlschrank direkt zu der Butter gibt (so wie ich), dann gerinnt das Ganze. Ist aber nicht weiter schlimm, sobald man das Mehl dazugibt, gibt es wieder einen wunderbaren Teig. Offensichtlich bin ich feinmotorisch nicht so begabt, denn die Häufchen mit den 2 Teelöffeln auf das Backblech zu setzen war eine ziemliche Kleckserei. Als der Teig dann verteilt war und im Ofen und der Junior inzwischen mit einer Nudelsuppe befriedigt, habe ich mich entschlossen, die Weihnachtsbäckerei fürs Erste einmal ruhen zu lassen.

Aber lecker schmecken die Orangentaler!

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Lesefutter (3)

In der Vorweihnachtszeit flattern mit der Tageszeitung haufenweise Prospekte mit Geschenkideen für die Lieben ins Haus. Nachdem Playmobil, Lego, Baby Born etc. bei uns nicht mehr gefragt sind, wandern die meisten direkt ins Altpapier. Nur an den Blättchen mit den Buchvorschlägen komme ich nicht vorbei - und ein Büchlein hat mich so interessiert, dass ich es mir geradewegs gekauft habe.

Zum Buch:
Vierzehn Kurzkrimis aus der Feder von namhaften, teils preisgekrönten Autoren. Nicht immer geschieht ein Mord, auch andere kriminelle Machenschaften sorgen für Spannung. Aber immer kommt eine schwäbische Spezialität oder Eigenart in der Geschichte vor und spielt mitunter eine tödliche Rolle. Unter anderem verkürzen im Hohenlohischen Brezeln die Wartezeit auf den günstigsten Augenblick der Rache, in Stuttgart wird ein vergifteter Kartoffelsalat gesucht, die echte Leiche in der Geisterbahn auf dem Cannstatter Wasen lässt gruseln, in Friedrichshafen erfährt ein Mörder nach einem Rostbratenessen die ausgleichende Gerechtigkeit. Es ist nicht die große Literatur aber ein paar nette Geschichten sind dabei. Mir hat der Esslinger Maultaschenkrieg besonders gut gefallen.

Metzgermeister Kempfert und seine Exfrau Babette konkurrieren miteinander um den Ruf des Maultaschenkönigs bzw. der Maultaschenkönigin. Er überzeugt mit seinen konventionellen Maultaschen, die er übrigens nach einem geheimen Familienrezept von Babettes Urgroßmutter Berta fertigt. Sie bietet in ihrem Feinkostladen direkt neben der Metzgerei kreative Spezialitäten wie Maultaschen mit cremiger Ricotta-Füllung oder Lachsmaultaschen auf pikantem Paprikaschaum. Was mit harmlosen Werbekampagnen beginnt, gipfelt in einer gnadenlosen Auseinandersetzung. Hauswände werden mit rohen Eiern beworfen, Schaufenster mit Graffiti beschmiert, ein Pudel wird vergiftet. Der Maultaschenkrieg endet erst, als in der Esslinger Altstadt ein Gebäude bis auf die Grundmauern abbrennt und einer der beiden dabei sein Leben lässt.

Lachsmaultäschle auf Blattspinat

konventionelle Maultaschen geröstet mit Ei

Ich wüsste nicht, wen ich zum Maultaschenkönig ernennen würde, das ist ein bisschen, wie Äpfel mit Birnen verglichen. Die herkömmlichen Maultaschen sind etwas für ein herzhaftes Mittagessen, die Lachsmaultäschle habe ich im Rahmen eines
5-Gänge-Menüs serviert.

Montag, 7. Dezember 2009

Schwäbischer Sauerbraten mit Thüringer Serviettenknödel

Nun ja, Sauerbraten an sich ist ja kein typisch schwäbisches Gericht - es gibt ihn in vielen Varianten. Meist eingelegt in einer Marinade, in der unter anderem auch Rotwein enthalten ist. Ich bereite meinen Sauerbraten seit Jahren nach einem Rezept aus "Kochvergnügen wie noch nie" (G+U) zu - so schmeckt er fast wie bei Mama.

Zutaten für den Sauerbraten:
750 g Rinderschmorbraten
1 Bund Suppengrün
1 Zwiebel
1 Tasse Weinessig
1 gestrichener Teel. Salz
2 Gewürznelken
1 Lorbeerblatt
3 Pfefferkörner
3 Pimentkörner
Sahne, Creme fraiche oder Sauerrahm

Das Suppengrün putzen und kleinschneiden. Die Zwiebel schälen und in Scheiben schneiden. Das Fleisch in ein Gefäß legen. 2 Tassen Wasser mit dem Weinessig, dem Salz, dem Suppengrün, den Zwiebelscheiben und den Gewürzen aufkochen, lauwarm abkühlen lassen und über das Fleisch gießen. Dieses nun abgedeckt für mindestens 3 Tage (länger schadet nicht) marinieren lassen, dabei ab und zu umwenden.


Das Fleisch aus der Marinade nehmen und trockentupfen. In heißem Fett rundum kräftig anbraten. 1 Tasse Marinade darübergießen und zugedeckt bei mäßiger Hitze ca. 2 Stunden garen. Eventuell noch 1 Tasse Wasser zugießen. Das Fleisch herausnehmen und warm stellen. Wer mag kann die Sauce mit etwas Speisestärke binden und Sahne oder Creme fraiche nach Geschmack unterrühren. Obligatorisch gibt es bei uns Spätzle dazu.

Da jedoch vom Sauerbraten immer noch etwas übrigbleibt, wollte ich am nächsten Tag Knödel dazu machen. Diese Serviettenknödel hatten mich schon vor einiger Zeit angelacht, und heute wurde das Rezept ausprobiert. Ich habe lediglich die Menge halbiert und als
geiziger sparsamer Schwabe die Rinde vom Toastbrot mitverwendet, was überhaupt nicht auffiel. Das Formen mit der Klarsicht- und Alufolie war zunächst etwas fisselig und ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, völlig umsonst. So wunderbar sind mir Knödel noch nie gelungen. Einzig mit dem Salz hätte ich etwas großzügiger umgehen können, allerdings hat dies die kräftige Sauerbratensauce wieder wett gemacht.
Herzlichen Dank an Arthurs Tochter für dieses wunderbare Rezept.


Donnerstag, 3. Dezember 2009

Regentropfen


















So ein Spinnentüchlein voll Regentropfen -
wer macht das nach?

Christian Morgenstern

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Ravioli mit Pilzfüllung in Gorgonzolasauce



















Nudelteig hatte ich in der Vergangenheit schon ein paar Male selbst gemacht. Das fand ich nicht schwierig. Allerdings habe ich den Teig mit meinem Nudelholz nicht so dünn ausgewellt bekommen, wie ich das gerne gehabt hätte. Nun bin ich seit 1 1/2 Wochen stolze Besitzerin einer Nudelmaschine. Letzte Woche habe ich einen Teig hergestellt, dem ich gemahlene Maronen untergemischt habe, daraus wurden Bandnudeln. Sie waren nicht schlecht, allerdings fand ich den Aufwand für das doch relativ schwache Maronenaroma nicht lohnenswert.

Jetzt wollte ich gefüllte Pasta machen. Bei Hannes habe ich ein schönes Rezept gefunden, an das ich mich weitgehend gehalten habe. Den Nudelteig habe ich allerdings anders hergestellt.

Nudelteig: (für 2 Portionen)
150 g Mehl
1 Ei
1 Esslöffel Olivenöl
etwas Salz

Die Zutaten für den Nudelteig zu einem elastischen Teig verkneten und bei Zimmertemperatur 30 Minuten ruhen lassen.

Füllung:
1 Schalotte
1 Karotte
1 StückchenKnollensellerie
Steinchampignons
Semmelbrösel
Eiweiß

Das Gemüse und die Pilze in kleine Würfel schneiden. Ich habe dann zuerst die Schalotten- und Karottenwürfel in Butter ein paar Minuten gedünstet, dann die Sellerie und Pilze zugefügt und weitergedünstet. Über den aromatischen Pilzgeruch, der durch meine Küche zog, war ich überrascht aber sehr erfreut. Ich habe noch reichlich Petersilie zugegeben. Das Ganze habe ich leicht abkühlen lassen und dann mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Zum Schluß das Eiweiß und die Semmelbrösel untermengen.

Aus dem ausgerollten Nudelteig und der Masse dann Ravioli herstellen, in kochendes Salzwasser geben und ca. 3 Minuten sieden lassen.

Gorgonzola-Sauce:
milder Gorgonzola
Sahne
Creme fraiche

Sahne und Creme fraiche im gleichen Verhältnis in einem Topf erhitzen, dann soviel Gorgonzola darin schmelzen lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Salz, Pfeffer und Muskat (ich liebe Muskat) abschmecken.

Die Ravioli waren so was von lecker, die gibt es sicherlich noch öfter!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Schöne Adventszeit

Dieses Jahr freue ich mich besonders über die Adventszeit. Denn nicht nur die Kinder, sondern auch ich habe einen

Kulinarischer Adventskalender 2009 mit Wettbewerb

24 mal darf ich ein Türchen aufmachen. Ich bin schon ganz gespannt.

Montag, 30. November 2009

Pfannkuchenteig - herrlich vielseitig

Ich bin kein Freund von Fertiggerichten oder Halbfertigprodukten, möchte sie jedoch auch nicht total verdammen. Zufällig fiel mein Blick beim letzten Einkauf auf so eine Plastikflasche, in der sich ein Pulver befand. "Schnelle Küche - nur noch Milch zugeben" so ähnlich stand drauf. Das ganze dann schütteln und schon ist er fertig, der Pfannkuchenteig. Also der Sinn dieses Produktes erschließt sich mir überhaupt nicht. Die Zutaten für einen Pfannkuchenteig habe ich immer im Haus.

Mehl (ca. 200 g) in eine Schüssel geben, etwas Salz und 2 Eier dazu und dann mit dem Schneebesen soviel Milch unterrühren bis ein glatter dünnflüssiger Teig entstanden ist. Das dauert nur wenige Minuten und ich habe keinen Plastikmüll. Der Teig wird dann in einer Pfanne in heißem Fett ausgebacken.

So sieht das bei mir dann aus:




ausgebackene Pfannkuchen







als Eierhaber mit gedünsteten Apfelspalten liebt unsere Tochter den Pfannkuchenteig







fertige Pfannkuchen in dünne Streifen geschnitten in einer kräftigen Rindfleischbrühe (Flädlesuppe) wird vom Junior bevorzugt






als herzhafte Variante - hier Greyerzer Käsepfannkuchen -
essen wir Großen die Pfannkuchen gerne

Montag, 23. November 2009

Wirsingeintopf mit Chorizo und Kichererbsen - nachgekocht


Der Herr des Hauses liebt Eintöpfe, vor allem wenn er spät abends nach Hause kommt. Ich freue mich über jede neue Eintopfidee. Vielen Dank deshalb an Arthurs Tochter, die vor einigen Tagen einen Wirsingeintopf gekocht hat, der mir sehr zugesagt hat.

Ich habe ihn mit ein paar kleinen Abwandlungen nachgekocht. Weil die spanische Paprikawurst im Kühlschrank vom Hausherrn äußerst kritisch beäugt wurde, und von ihm die Frage aufkam, wer in aller Welt so etwas bei uns isst, habe ich sie in relativ kleine Würfel geschnitten (damit sie nicht gleich so ins Auge springt).

Die Chorizowürfel und feingehackten Knoblauch habe ich in etwas Öl leicht angebraten, dann kam der kleingeschnittene Wirsing dazu und wurde kurz mitgedämpft. Das Ganze wurde mit Gemüsebrühe abgelöscht (Sherry ist bei uns selten im Haus).

Um den Eintopf für den hungrigen Mann etwas sättigender zu machen, habe ich noch sehr kleine Kartoffelwürfel mitgekocht. Im Gegensatz zu Arthurs Tochter habe ich keine getrockneten Tomaten verwendet, sondern gut abgetropfte Dosentomaten, die ich in kleine Stücke geschnitten habe. Sie kamen ganz zum Schluß mit den Kichererbsen in den Eintopf.

Da ich persönlich es eher mild mag, musste hier gar nicht mehr viel abgeschmeckt werden. Für den, der es schärfer liebt, kommt noch Tabasco mit auf den Tisch.

Freitag, 20. November 2009

Schollenröllchen mit Zucchini und Paprika


Da der Herr des Hauses nicht die Möglichkeit hat, während seiner Mittagspause eine warme Mahlzeit einzunehmen, ernährt er sich tagsüber von Vesperbroten. So ist er dankbar, wenn ich mich abends nochmal für ihn in die Küche stelle. Allerdings ist dann oft nicht genügend Zeit für aufwändige Gerichte, schnelle Küche ist angesagt. Dies ist eines der Rezepte, die für mich darunterfallen.

Zutaten:
4 Schollenfilets ohne Haut
1 Zucchini
1 Schalotte
1 kleine rote Paprikaschote
Zitronensaft, Salz, Pfeffer, Thymian
Sahne

Die Schollenfilets waschen und trockentupfen. Der Länge nach in 2 Hälften schneiden. Zucchini waschen und der Länge nach mit einem Sparschäler 8 Scheiben abschneiden. Die Schollenfilets salzen und pfeffern und auf jedes Filetstück einen Zucchinistreifen legen. Einrollen und mit einem Zahnstocher fixieren.
Restliche Zucchini, Paprikaschote und Schalotte in feine Würfel schneiden. Öl erhitzen und die Gemüsewürfel darin glasig dünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen und Sahne angießen. Sauce etwas einreduzieren lassen und mit Zitronensaft und Thymian abschmecken. Fischfilets in eine feuerfeste Form geben, Sauce angießen und im auf 180 °C vorgeheizten Ofen ca. 15 Minuten backen. Dazu passt eine Reismischung aus Langkornreis, Wildreis und rotem Reis aus der Camargue.

Mittwoch, 18. November 2009

Gebackener Wirsing


"Der Frühling ist zwar schön;
doch wenn der Herbst nicht wär'
wär' zwar das Auge satt,
der Magen a
ber leer."
Friedrich v
on Logau, polnischer Barock-Dichter (1605-1655)

Arthurs Tochter hat vor ein paar Tagen einen spanischen Eintopf mit Wirsing und Chorizo gekocht, der hat mir so gut gefallen, dass ich ihn demnächst einmal nachkochen möchte. Bei dem Gedanke an Wirsing habe ich Sehnsucht nach einem Gericht aus meinen Kindertagen bekommen. Es ist ein etwas altmodisches Rezept, das mit wenig Zutaten auskommt, aber genau das gefällt mir.

Zutaten:
500 g Wirsing
250 g Hackfleisch
1 Ei
1 eingeweichtes Brötchen
Petersilie
Butter, Mehl, Semmelbrösel, Käse
Salz, Pfeffer, Muskat

Den Kohl in Achtel schneiden und in Salzwasser und evtl. eine Prise Natron ca. 10 Minuten kochen. Abtropfen lassen und das Kochwasser dabei auffangen. Hackfleisch mit dem Ei, ausgedrücktem Brötchen, Petersilie vermengen und kräftig abschmecken. Kohl und Hackfleischmasse abwechselnd in eine gefettete Auflaufform schichten.

Aus Butter, Mehl und dem Kohlwasser eine Mehlschwitze herstellen. Diese mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und über den Kohl gießen. Den Auflauf mit Semmelbröseln, geriebenem Käse und Butterflöckchen bedecken. Im vorgeheizten Ofen bei 175 °C ca. 40 Minuten backen.
Bei uns gab es dazu Salzkartoffeln.

Zu meiner Freude hat der Auflauf meiner Tochter genauso gut geschmeckt wie mir.



Montag, 16. November 2009

Lesefutter (2)


Wenn man wie ich gerne Krimis liest, kommt man natürlich auch an den skandinavischen Autoren nicht vorbei. Von Mankell, Ake Edwardson, Karin Fossum und Hakan Nesser habe ich einige Bücher gelesen. Bei den meisten Autoren ging es mir so, dass ich nach 2 - 3 Romanen genug hatte. Irgendwie lief es immer auf die gleiche Geschichte hinaus.
Nur Hakan Nesser hat bei mir die zwiespältigsten Reaktionen hervorgerufen. Durch ein paar Bücher habe ich mich gequält, um sie am Ende doch noch ganz gut zu finden. Einige habe ich nach den ersten Seiten wieder weggelegt, weil ich keinen Einstieg fand. Nur eines hat mir vom Anfang bis zum Ende richtig gut gefallen.

Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla

Sommer 1967 in einem verschlafenen Dorf in Schweden. Mit Pink Floyd, Procol Harum und über allen thronend, John Lennon, wehen aus England berauschend neue Töne herüber. Und für den 17jährigen Mauritz ist seine Berufswahl keine Frage. Nur sein Heimatnest Kumla scheint als Sprungbrett für einen künftigen Popstar denkbar ungeeignet. Das Geld, das er in den Sommerferien beim Torfstechen verdient, investiert er sofort wieder in Beatlesplatten. Mit seiner Familie hat er es nicht einfach. Seine Mutter wünscht sich ständig, dass er mal zum Friseur gehen könnte, um so auszusehen, wie alle anderen. Seine Schwester Katta ist mit Dubbelubbe, einem Polizistenanwärter und ziemlichen Kotzbrocken, liiert und sein brummiger Vater ist auch nicht gerade leichte Kost. Einziger Lichtblick ist die schöne Nachbarstochter Signhild Kekkonen-Bolego, in die er sich verliebt und die er heimlich beobachtet.


Ganz langsam entwickelt sich die leichte Entwicklungsgeschichte zu einem Drama. In seiner Verliebtheit bemerkt Mauritz nicht die seltsamen Dinge, die um ihn geschehen. Wer ist der geheimnisvolle Fremde, der neben Signhilds Mutter bei strömenden Regen im Auto sitzt? Was hat es mit dem skurrilen Untermieter der Kekkonens auf sich? Und von wem ist Esther Kekkonen-Bolego schwanger? Als Signhild ihren Vater im elterlichen Schlafzimmer mit abgeschlagenem Kopf auffindet, sind die unbeschwerten Jugendtage endgültig vorbei. Die polizeilichen Ermittlungen bleiben erfolglos und Mauritz wird erst Jahrzehnte später erfahren, was sich in jenem Sommer wirklich ereignet hat.

Das Buch ist aus der Sicht des 17jährigen Mauritz geschrieben und es hat mir deshalb so gut gefallen, weil es mich so sehr an meine eigene Jugendzeit erinnert hat.

Montag, 9. November 2009

Pikanter Birnenkuchen - Herrn von Ribbecks Lieblingskuchen



Das Rezept stammt aus dem Ribbecker Kochbuch der evangelischen Kirchengemeinde und ich habe es bei der Suche nach der bekannten Ballade von Theodor Fontane über den "Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" entdeckt.

Zutaten für den Teig:
200 g Mehl
100 g Butter
1 Ei
etwas Salz und Backpulver

Belag:
500 g Birnen
100 g gekochter Schinken
200 g Ziegenfrischkäse
200 ml Sahne
2 Eigelb
2 Teelöffel Stärke
Salz, Pfeffer, Muskat

Die Zutaten für den Teig zu einem Mürbteig verkneten und eine gefettete Form damit auslegen, mit dem gekochten Schinken belegen. Die geschälten und in Spalten geschnittenen Birnen darüber legen. Die restlichen Zutaten verquirlen und mit Salz, Pfeffer, Muskat kräftig würzen. Die Masse über die Birnen gießen und im auf 180 °C vorgeheizten Backofen ca. 35 - 40 Minuten backen, noch warm mit grobem Pfeffer bestreuen und genießen.

Ich war überrascht, wie gut der Kuchen bei meiner mäkeligen Familie ankam. Mit einem Feldsalat dazu, war es für uns eine kleine Mahlzeit.


Sonntag, 8. November 2009

Herbst


(Blicke aus meinem Arbeitszimmer)

Vermutlich verbringe ich deshalb so viel Zeit vor meinem Computer, weil ich nebenher diesen herrlichen Ausblick genießen kann. Ich liebe die warmen Farben des Herbstes. In dieser Jahreszeit geht mir dann immer ein Gedicht durch den Kopf, das vermutlich während meiner Schulzeit nahezu alle Schüler auswendig lernen mussten - ich habe es geliebt.

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit

Und die Birnen leuchteten weit und breit,

Da stopfte, wenns Mittag vom Turme scholl,

Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,

Und kam in Pantinen eine Junge daher,

So rief er: "Junge, wiste'ne Beer?"

Und kam ein Mädel, so rief er: "Lütt Dirn,

Kumm man röver, ick hebb'ne Birn."

So ging es viele Jahre, bis lobesam

Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.

Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit

Wieder lachten die Birnen weit und breit;

Da sagte von Ribbeck: "Ich scheide nun ab.

Legt mir eine Birne mit ins Grab."

Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,

Trugen von Ribbeck sie hinaus.

Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht

Sangen "Jesus meine Zuversicht."

Und die Kinder klagten, das Herze schwer:

"He is dod nu. Wer giwt uns nu'ne Beer?"


So klagten die Kinder. Das war nicht recht -

Ach sie kannten den alten Ribbeck schlecht;

Der neue freilich, der knausert und spart,

Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.

Aber der alte vorahnend schon

Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,

Der wußte genau, was damals er tat,

Als um eine Birn' ins Grab er bat,

Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus

Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.


Und die Jahre gingen wohl auf und ab,

Längst wölbst sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' überm Kirchhof her,

So flüstert's im Baume: "Wiste 'ne Beer?"

Und kommt ein Mädel, so flüstert's: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew di 'ne Birn."


So spendet Segen noch immer die Hand

Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.


Theodor Fontane (1819 - 1898)


Leider kannte ich nur noch die erste Strophe auswendig. So habe ich mich im Netz auf die Suche nach dem Gedicht gemacht und bin dabei auf Interessantes gestoßen. Ich wußte nicht, dass es ein reales Vorbild für diese Ballade gab. Es handelt sich hierbei um Hans Georg von Ribbeck. Aus der Gruft derer von Ribbeck wuchs tatsächlich ein Birnbaum, der allerdings 1911 einem Sturm zum Opfer fiel. Der Stumpf wird heute in der Dorfkirche von Ribbeck aufbewahrt. Es folgte in den 70er-Jahren eine Neuanpflanzung. Der Baum trug allerdings nicht wie gewünscht, so dass im April 2000 eine Nachpflanzung vorgenommen wurde.

Entdeckt habe ich auch das Rezept für Herrn von Ribbecks Lieblingskuchen - ein pikanter Birnenkuchen. Den stelle ich morgen vor.

Freitag, 6. November 2009

Kürbis-Zucchini-Hackfleisch



Aus Kürbissen habe ich bislang nur Suppen gekocht. Vor einigen Wochen hat Hannes ein gefülltes Omlette mit Kürbis-Zucchini-Hackfleisch zubereitet. Da ich ganz gerne Zucchini-Hackfleisch-Gemüse zu Nudeln esse, dachte ich mir, dass die Kürbis-Variante vielleicht eine interessante Abwandlung sein könnte.

Hannes Rezept habe ich etwas abgeändert, da weder Wein noch Demi-Glace im Hause war:
Hackfleisch scharf anbraten, gehackte Zwiebel zugeben und kurz weiter braten. Anschließend die in Würfel geschnittene Zucchini und Kürbis dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und mit Gemüsebrühe ablöschen. Ich habe noch etwas Tomatenmark zugegeben. Das ganze dann köcheln lassen, bis das Gemüse bissfest ist. Dazu gab es Spirelli "Feuer-Mix" von Zumhofer Hausnudeln. Es hat uns ganz gut geschmeckt, allerdings war mir persönlich das Kürbisfleisch etwas zu süßlich. Ich hatte einen Gorgonzola-Kürbis verwendet, der vom Geschmack her an Süßkartoffeln erinnern soll. Das nächste Mal würde ich eine andere Kürbisart verwenden.

Montag, 19. Oktober 2009

Provenzalische Zwetschgen

In einem Kundenmagazin einer großen Ladenkette habe ich dieses Rezept entdeckt. Da ich Zwetschgen sehr gerne mag, habe ich es ausprobiert.

Zubereitung:
Ganze Zwetschgen - mit Kern - ein paar Mal mit einer Nadel einstechen. 1/2 l Essig mit 1/2 l Rotwein, 1/2 Pfund Zucker,
3 Knoblauchzehen, 2 Lorbeerblättern, je zwei Zweigen Thymian und Rosmarin aufkochen. Zwetschgen zugeben, nochmal aufkochen und in Gläser füllen. Exklusiv und gästetauglich wird Fleisch mit diesen eingelegten Zwetschgen - sagt das Kundenmagazin.

Nachdem die Gläser nun schon einige Wochen stehen, haben wir am Wochenende das erste geöffnet. Wir haben die Zwetschgen nicht zu Fleisch sondern zum Käse gegessen. Hat uns wunderbar geschmeckt und weil meine Schwägerin auch so begeistert war, habe ich ihr gleich ein Glas geschenkt.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Esslinger Zwiebelbrätle

(leider ein hundsmiserables Bild)

Esslingen war ehemals Freie Reichstadt und weist eine lange Tradition als Handelsstadt auf. Zudem war sie die erste und größte Industriestadt im Königreich Württemberg. Als eine der wenigen deutschen Städte blieb Esslingen im zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt. Vor einigen Jahren haben wir eine zeitlang in der Nähe von Esslingen gewohnt. Wir haben damals einen großen Teil unserer Freizeit in der Stadt verbracht. Von der Burg (gute Parkmöglichkeiten) gelangt man entweder über den Seilergang oder die Burgsteige direkt in die historische Esslinger Altstadt. In den verwinkelten Gassen kann man so manche urige Kneipe entdecken und viele kleine Ladengeschäfte laden zum Bummeln ein.

Vor einigen Wochen an einem schönen sonnigen Wochenende zog es uns wieder dorthin - und es war immer noch schön - wenn auch leider einige alte Traditionsgeschäfte nicht mehr existieren. In unserem damaligen Lieblingsbiergarten haben wir ein frisches Weissbier genossen.

Die Einwohner Esslingens werden auch "Zwieblinger" genannt. Darüber gibt es in der Stadtsage eine nette Geschichte:

Als der Teufel einst von einem Esslinger Marktweible einen Apfel verlangte, erkannte sie ihn trotz seiner feinen Kleider an seinem Pferdefuß und Schwefelgeruch - und reichte ihm statt des Apfels eine saftige Zwiebel. Blindlings biß er hinein, schrie wutentbrannt auf und hängte den stolzen Reichsstädtern ihren Necknamen an. Der Teufel verließ Esslingen auf der Stelle und kehrte nie wieder zurück.

Diese Geschichte ist für die Bürger Esslingens Grund genug alljährlich im Sommer auf dem Marktplatz vor der historischen Kulisse das "Esslinger Zwiebelfest" zu feiern. Hier gibt es allerhand Schmackhaftes rund um die Zwiebel.

Das Rezept für das Esslinger Zwiebelbrätle habe ich in "Kulinarische Streifzüge durch Schwaben" (Edition Sigloch) entdeckt.

Zutaten:
1,2 kg Schweinehals (ich hatte Schwäbisch-Hällisches Landschwein)
Salz, Pfeffer
2 Knoblauchzehen
Öl
500 g Knochen vom Hals
Röstgemüse (gelbe Rüben, Sellerie, Zwiebel, Lauch)
2 Lorbeerblätter
8 Pfefferkörner
Tomatenmark
3 Zwiebeln
4 Eier

Den Schweinehals mit Salz, Pfeffer, zerdrücktem Knoblauch und Öl einreiben, in Folie wickeln und ca. 6 Stunden durchziehen lassen. Backofen auf 180 °C vorheizen. Die kleingehackten Knochen im Bräter kurz in Öl anbraten, das Fleisch darauflegen und im Backofen etwa 2 Stunden braten. Nach ca. 30 Minuten die Temperatur etwas zurücknehmen (ich habe auf 160 °C runtergeschalten). Öfters mit dem austretenden Fleischsaft begießen. Nach weiteren 40 - 45 Minuten das gewürfelte Röstgemüse, die Lorbeerblätter und den zerdrückten Pfeffer zugeben. Etwas Farbe nehmen lassen und dann mit Wasser ablöschen. Während der restlichen Garzeit immer wieder etwas Wasser nachgießen.
Nach Ende der Garzeit den Braten herausnehmen und warmstellen. Anschließend den Bräter auf eine heiße Herdplatte stellen, Tomatenmark unterrühren und die Sauce reduzieren, dann durch ein Sieb passieren und nochmals abschmecken.
Die Zwiebeln in feine Scheiben schneiden und in einer Pfanne goldgelb braten. In einer separaten Pfanne Spiegeleier braten.
Den Schweinehals in Scheiben aufschneiden und mit den gerösteten Zwiebeln und Spiegeleiern anrichten. Dazu passen sehr gut Schupfnudeln.





Montag, 12. Oktober 2009

Ebnisee

Höhenluft aus tiefen, stillen Tannenhochwaldungen
macht gesund, stärkt Herz und Nerven,
erfrischt Körper und Geist".


So wurde einst mit Anzeigen geworben, um Sommerfrischler an den Ebnisee im Welzheimer Wald zu locken. Vor über 250 Jahren wurde der See künstlich aufgestaut. Er wurde gebaut um die Hölzer aus dem Schwäbischen Wald über die Wieslauf und die Rems in den Neckar zu flößen und lieferte so den Städten Stuttgart und Ludwigsburg wertvolles Brennholz. Herzog Eberhard Ludwig heizte mit diesem Holz sein Schloß Favorite. Mit der Inbetriebnahme der Remstal- und später der Wieslauftalbahn verlor der See an Bedeutung und wurde vernachlässigt. Im Jahr 1884 wurde er zum Schutz vor Hochwasser wieder angestaut und entwickelte sich rasch zu einem beliebten Ziel für Erholungssuchende - und das ist bis heute so geblieben. Im Sommer ist er vor allem ein beliebter Treff für Biker.

Nur wenige Kilometer vor unserer Haustür gelegen, lädt er uns zu jeder Jahreszeit zu kürzeren oder längeren Spaziergängen ein. Kaum eine Woche vergeht, in der wir nicht wenigsten eine kleine Runde um den See drehen. Wir lieben dieses idyllische Kleinod.

Freitag, 9. Oktober 2009

Single-Küche - Rühreier mit Räucherforelle

Leider schafft es unsere 4-köpfige Familie fast nur an den Wochenden, sich gemeinsam um den Tisch zu versammeln. Unter der Woche sind deshalb oft einfache und schnelle Gerichte, die sich in kleinen Portionen zubereiten lassen, gefragt. Von diesen Gerichten habe ich eine ganze Sammlung. Hier eines davon.

Zutaten für 1 Person:
2 Eier
100 g geräuchertes Forellenfilet
1/2 Tasse Erbsen (TK)
geriebener Emmentaler
Salz, Pfeffer
Dill

Erbsen etwas antauen lassen und Forellenfilet in Stücke teilen. Eier salzen und Pfeffern und mit einer Gabel verkleppern. Butter in einer Pfanne zerlassen und die Eier mit den Erbsen hineingeben. Etwas stocken lassen, dann mit einem Pfannenwender umrühren, damit große Flocken entstehen, Fischstücke darauf verteilen. Käse über das Rührei streuen, mit einem Deckel abdecken, bis der Käse leicht geschmolzen ist. Zum Schluß gehackten Dill darüber streuen. Leider hatte ich keinen frischen sondern nur getrockneten.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Herbst

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.

Septembermorgen von Eduard Mörike (1804 - 1875)

Sonntag, 4. Oktober 2009

Johannisbeerlikör

In unserem Garten stehen 4 uralte Johannisbeersträucher, die kaum noch Beeren tragen. Aber wie es bei einem anständigen Schwaben halt so ist, getreu dem Motto "Nex verkomma lassa",
habe ich auch diesen Sommer wieder geerntet. Die magere Ausbeute waren 200 g schwarze Träuble. Marmeladekochen lohnt sich mit so einer geringen Menge nicht, zumal ich die eh nicht so gerne mag. Bei chefkoch bin ich fündig geworden.

Für dieses Rezept habe ich mich entschieden:
200 g schwarze Johannisbeeren
150 g brauner Zucker
700 ml Korn (38 %ig)

Die entstielten und gewaschenen Beeren, den Zucker und den Korn in eine weithalsige Flasche geben und an einem sonnigen Fenster reifen lassen. Öfter schütteln, damit sich der Zucker auflöst.

Nach 8wöchigem täglichen Schütteln habe ich den Likör durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb abgegossen. Dabei habe ich die Früchte noch etwas ausgedrückt und anschließend in Flaschen abgefüllt. Vor dem Genuß sollte der Likör noch eine weitere Woche stehen.

Dies ist mein erster selbstgemachter Likör. Ich bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Das Johannisbeeraroma ist sehr schwach und es fehlt auch die Süße. Vielleicht wird er ja besser, wenn ich ihn noch eine Zeitlang stehen lasse.




Dienstag, 29. September 2009

Kartoffel-Apfel-Rösti mit Käse-Duett


Mit Kartoffelrösti habe ich schon den ein oder anderen grandiosen Schiffbruch erlitten, beim letzten Versuch hatte ich am Ende Streichholzkartoffeln in der Pfanne, meine Familie nahms gelassen, zumindest der Geschmack war in Ordnung. Aber ich gebe ja nie auf und gestern habe ich es wieder gewagt.

Zutaten für 2 Portionen:
4 mittelgroße Kartoffeln
1/2 säuerlicher Apfel
etwas Weizenmehl
Salz, Pfeffer
Blauschimmelkäse und geriebener Emmentaler

Die Kartoffeln waschen und ungeschält 10 Minuten in Salzwasser kochen, abgießen und etwas abkühlen lassen. Dann pellen und für mindestens 1 Stunde abgedeckt kühlstellen. Kartoffeln und Apfel raspeln und mit etwas Weizenmehl vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Aus der Kartoffelmasse kleine Küchlein formen und in wenig heißem Fett goldgelb ausbacken. Auf die Röste den Blauschimmelkäse und Emmentaler geben und im auf 170 °C vorgeheizten Ofen kurz überbacken. Dazu gab es noch kleine Rinderhüftsteaks, aber ein schöner Salat hätte es sicherlich auch getan.

Montag, 28. September 2009

Herbst

Die letzten warmen Sonnenstrahlen genießen...

Freitag, 25. September 2009

Fischfilet auf sizilianische Art




Dass unsere Vorfahren Jäger und Sammler waren, können wir nicht verleugnen. Mein Mann sammelt alte Autos und ich Kochrezepte. Selbst an den bunten Werbeblättchen, die in den Lebensmittelnmärkten oft ausliegen, komme ich nicht vorbei. Die Rezeptfotos sehen ja immer ganz lecker aus, ich habe beim Nachkochen aber schon einige Enttäuschungen erlebt. Trotzdem erliege ich immer wieder der Versuchung. So habe ich unlängst dieses Rezept ausprobiert.

Zutaten:
4 Fischfilets à 150 g
6 Zweige Rosmarin
5 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
2 unbehandelte Zitronen
2 TL Kapern
4 Sardellenfilets
1/8 l trockener Weißwein

Den Rosmarin waschen, trocken schütteln und die Nadeln abzupfen. Diese mit einem Mörser mit Salz, Pfeffer und dem Olivenöl zu einer Paste zermahlen. Die Fischfilets mit der Paste bepinseln und in eine Auflaufform geben. Die Zitronen heiß waschen, abreiben und in hauchdünne Scheiben schneiden. Dann fächerartig auf den Filets verteilen und die Kapern darüber streuen. Zum Schluss die Sardellenfilets halbieren, auflegen und den Weißwein angießen. Noch etwas Öl darüberträufeln und im auf 190° C vorgeheizten Backofen ca. 15 bis 18 Minuten backen. Dazu passt frisches Weißbrot oder Kartoffeln.

Fazit:
Der Fisch war wunderbar saftig, es hätten noch mehr Sardellen sein können und ich hatte die Paste wohl etwas zu wenig gewürzt.

Mittwoch, 23. September 2009

Schwäbischer Käsekuchen


Eigentlich backe ich ja nicht so gerne, aber ungefähr alle 6 - 8 Wochen läßt mir mein Sohn keine Ruhe mehr. Dann muss ich seinen absoluten Lieblingskuchen backen. Er behauptet, dass ich den zweitbesten Käsekuchen der Welt mache, der beste kommt von seiner Oma. Bei soviel Lob, füge ich mich in mein Schicksal und fange an zu backen.

Für den Mürbeteig:
300 g Mehl
200 g Butter
80 g Zucker
1 Prise Salz
1 Ei

Für die Käsemasse:
4 Eier
160 g Zucker
500 g Quark
80 g Sauerrahm
1 Prise Salz
1 Zitrone - unbehandelt
40 g Mondamin
80 g Rosinen (sind bei mir gestrichen)
60 g Butter

Die Zutaten für den Mürbeteig zu einer festen Masse verkneten und in Folie gepackt ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Inzwischen die Eigelbe mit dem Zucker schaumig rühren. Dann den Quark, den Sauerrahm und die Prise Salz dazugeben. Anschließend den Saft und die abgeriebene Zitronenschale sowie das Mondamin und die geklärte Butter einrühren. Ganz zum Schluß das Eiweiß zu Schnee schlagen und unter die Quarkmasse heben. Die Masse in ein mit dem Mürbeteig ausgelegtes Backblech einfüllen und in den auf 190° vorgeheizten Backofen geben. Nach 40 Minuten herausnehmen und abgedeckt für 10 Minuten stehen lassen, dann wieder in den Ofen geben und in ca. 10 bis 15 Minuten fertigbacken. Ich mache die Probe mit dem Zahnstocher, wenn er beim Einstechen trocken bleibt, ist der Kuchen fertig.

In der Originalversion besteht die Käsemasse aus 6 Eiern, 250 g Zucker, 750 g Quark, 1/8 l Sauerrahm, 50 g Mondamin und 100 g Butter. Er wird dann auch bei 220° gebacken. Wir mögen es jedoch lieber, wenn der Kuchen etwas "magerer" daherkommt.

Dienstag, 22. September 2009

Basilikumschaumsüppchen mit gebackenem Mozzarella



Eigentlich ist ja heute Herbstanfang - zumindest steht es so im Kalender. Bei uns ist es jedoch noch so schön sonnig und warm, dass es mir nach etwas war, das eigentlich eher in den Sommer gehört. Da ich heute alleine bin, gab es ein Süppchen, das bei dem Rest der Familie auf wenig Gegenliebe gestoßen wäre. Genaue Mengenangaben habe ich keine.

Eine Schalotte fein würfeln und in etwas Butter andünsten. Etwas Mehl zugeben und eine Mehlschwitze herstellen. Mit Gemüsebrühe und Milch ablöschen, unter häufigem Rühren etwas einkochen lassen. Basilikumblätter zugeben und im Mixer oder mit einem Mixstab pürieren.

Büffelmozzarella gut abtropfen lassen, in Stücke schneiden, in verquirltem Ei wenden und mit Semmelbröseln panieren. In heißem Öl goldgelb ausbacken und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken. Sahne unterrühren, aufkochen lassen und nochmals kurz mit dem Mixstab aufschäumen. Frittierten Mozzarella dazu servieren.

Lecker hats geschmeckt. Das mit dem Mozzarella ausbacken muss ich noch etwas üben.

Mittwoch, 16. September 2009

Zwetschgenkuchen - wie ich ihn mag

Zu den Zeiten als meine Mutter noch Kochen und Backen konnte, haben wir Kinder diesen Kuchen besonders geliebt - ganz puristisch, ohne viel Schnickschnack. Aus der Erinnerung heraus habe ich versucht, den Kuchen nachzubacken. Er schmeckt wunderbar, wenn auch nicht ganz so wie bei meiner Mutter.



Zutaten für den Teig:
300 g Mehl
200 g Butter
100 g Zucker
1 Ei

Zutaten für den Belag:
1 kg Zwetschgen
gemahlenes Brot oder Semmelbrösel
Apfelmost
Zucker und Zimt

Aus den Zutaten für den Teig einen Mürbeteig herstellen und in Folie eingewickelt ca. 1 - 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Zwischenzeitlich Zwetschgen waschen, entsteinen und so einschneiden, dass sie unten noch zusammenhängen. Den Teig ausrollen und eine Springform damit auslegen. Den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen und mit den Zwetschgen gleichmäßig dicht belegen. Gemahlenes Brot oder Semmelbrösel mit Zucker und Zimt mischen. Soviel Apfelmost zugeben, bis sich feuchte Streusel bilden. Wer keinen Apfelmost hat, kann auch Wein nehmen. Diese Streusel über die Zwetschgen streuen, noch etwas Butterflöckchen über den Kuchen verteilen und dann im auf 180° vorgeheizten Backofen ca. 40 Minuten backen.

Ein einfacher bäuerlicher Kuchen. Wer es feiner mag, kann noch Schlagsahne dazu servieren.

Dienstag, 15. September 2009

Muschelnudeln mit Lachs und Fenchel



Es ist schon einige Jahre her, dass ich Fenchel versucht habe. Ob ich ihn selber gekocht habe, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall blieb mir in Erinnerung, dass Fenchel kein Gemüse ist, das ich wiederhaben muss. Nachdem ich jedoch in meinen neueren Kochzeitschriften immer wieder auf Rezepte mit Fenchel gestoßen bin, habe ich beschlossen ihm nochmals eine Chance zu geben.

Ein Rezept aus der Zeitschrift "So is(s)t Italien", die ich im Urlaub neu entdeckt habe, hat mich besonders angesprochen. Ich habe es minimal verändert.

Zutaten für 4 Personen:
400 g Nudeln in Muschelform - bei mir Zumhofer Hausnudeln
2 Fenchelknollen
Saft von 1/2 Zitrone
2 kleine Zucchini, in dünne Scheiben geschnitten
200 g Räucherlachs, in Streifen geschnitten
etwas Dill, feingehackt
Olivenöl
Salz und Pfeffer

Die Fenchelknollen in Wasser und Zitronensaft weich kochen. Abgießen und etwas abkühlen lassen und in feine Streifen schneiden. Nudeln in Salzwasser al dente kochen. Die Zucchini
in etwas Olivenöl kurz dünsten. Die Fenchelstreifen und Nudeln zugeben und mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Ganz zum Schluß gehackten Dill und Räucherlachs untermischen.

Mein Fazit:
Ich habe dem Fenchel unrecht getan. Richtig zubereitet könnte er bei mir künftig durchaus wieder einmal auf den Tisch kommen.

Montag, 14. September 2009

Berchtesgadener Land - Königssee

Ein richtiger Urlaub war es ja nicht, aber ein paar Tage zum Auslüften taten uns richtig gut. Bei weitgehend herrlichem Wetter konnten wir die wunderschöne Landschaft im Naturpark Berchtesgaden geniesen. Vor ziemlich genau 20 Jahren waren wir schon einmal hier, die Schönheit dieses Fleckchens war uns aber gar nicht mehr bewußt.

Bootshäuser am Königssee

Tief eingebettet zwischen steil aufragenden Felswänden liegt der kristallklare Königssee in einer der imposantesten Landschaften Deutschlands. Die Wasserreinheit des Sees ist von höchster Güte und besitzt Trinkwasserqualität. Bereits seit 1909 wird der Königssee mit Elektrobooten befahren.


Eine Fahrt über den See sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Kehlsteinhaus

Die Kehlsteinstraße gilt als eine der schönsten Bergstraßen, ist jedoch für den Privatverkehr gesperrt. Vom Obersalzberg geht es mit Spezialbussen hinauf zum Kehlsteinparkplatz. Von da aus führt ein ca. 130 m langer Tunnel zu einem messingverkleideten Aufzug, der einen direkt ins Kehlsteinhaus bringt. Das Kehlsteinhaus wurde während der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte gebaut. Es war ein Geschenk der Partei an Adolf Hitler zu dessen 50. Geburtstag.
Nach Kriegsende wurde es von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und bis 1952 unter Kontrolle genommen. Nach der Freigabe wollte die bayerische Staatsregierung das Gebäude ursprünglich sprengen, um so politisch unerwünschten Erscheinungen am Kehlsteinhaus aus dem Wege zu gehen. Auf Betreiben des Berchtesgadener Landrates entschloss sich die Regierung jedoch, das Gebäude an den Deutschen Alpenverein zu verpachten, um es wirtschaftlich zu nützen und dem Fremdenverkehr zugänglich zu machen. Vom Kehlsteinhaus kann man einen einmaligen Panoramablick über das Berchtesgadener Alpenland bis ins Salzkammergut genießen.

Biergarten im Regen

Eben noch vom Kehlstein den Ausblick genossen und nun vom Gewitter im Biergarten überrascht.

Jennerbahn

Mit der Jennerbahn geht es auf 1874 m Höhe hinauf. Das Jennergebiet ist im Sommer ein beliebtes Ziel für Bergwanderer und im Winter ein anspruchsvolles, wenn auch kleines Skigebiet.

Jennerhaus


Königsblick

Nachdem wir auf dem Weg von der Bergstation zum Gipfelkreuz diesen wunderbaren Ausblick - den sogenannten Königsblick - genossen haben, war uns klar, dass bis zu unserem nächsten Besuch keine 20 Jahre vergehen werden.



Montag, 24. August 2009

Wurstknöpfle - ein fast vergessenes Leibgericht


Markus Polinski (Küchenchef und Mitbegründer der Remstal-Akademie für Essen und Wein) schreibt:

Natürlich könnte man das Wurstknöpfle, dieses einfache schwäbische Gericht, kulinarisch und kochtechnisch soweit "aufbrezeln", bis es so schick und hipp genug ist, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Unter Aufbrezeln verstehe ich, dem Gericht seine charakteristische Urform zu nehmen. Statt im einfachen Kittelschurz hätten wir dann sozusagen ein Wurstknöpfle im schicken Abendkleid. Auf gestyltem Porzellan, vom smarten Kellner serviert. Mit Schäumchen vorne und Lüftchen hinten bis zur Unkenntlichkeit aufgepeppt. Seiner natürlichen Schlichtheit vollkommen entzaubert. Ein sogenannter Schaumschläger.

Ich liebe die Wurstknöpfle in seiner ursprünglichen Art!

Zutaten:
350 g gerauchte Schinkenwurst
1 Zwiebel
2 Bund Petersilie
100 g Butter
4 Brötchen (vom Vortag)
250 ml Milch
250 g Mehl
5 Eier
Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Die gerauchte Schinkenwurst von der Haut befreien und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel und Petersilie fein hacken und in der Butter in einer großen Pfanne andämpfen, Schinkenwurst dazugeben und mitdämpfen.
Die Brötchen in Würfel schneiden und mit der heißen Milch übergießen. Mit einem Holzlöffel gut durchmischen und kurz quellen lassen. Die gedämpfte Mischung sowie die Eier, Mehl und Gewürze zu den Brötchen geben und von Hand zu durchmischen und abschmecken. Mit zwei Esslöffeln Nocken abstechen und in einem großen Topf mit kochendem Salzwasser ca. 10 Minuten garen.

Die fertigen Wurstknöpfle in einer kräftigen Fleischbrühe oder pur mit Kartoffelsalat und Butterzwiebeln servieren. Reste schmecken hervorragend am nächsten Tag in Scheiben geschnitten mit Ei geröstet und einem frischen Blattsalat.

Donnerstag, 20. August 2009

Artischockensoufflé


Vor kurzem habe ich Artischocken gekauft. Ich mag sie eigentlich gerne, bereite sie aber selten zu. Ich wollte sie einfach nur im Wasser garen und mit einer Vinaigrette als leichten Abendimbiss servieren. Eine kurzfristige Einladung von Freunden zum Grillabend hat mich dazu bewogen dieses Vorhaben auf den nächsten Tag zu verschieben. Doch was gab es wohl bei unseren Freunden zur Vorspeise? Genau, Artischocken mit diversen Dipps. Da ich nicht innerhalb von wenigen Tagen zweimal das gleiche essen wollte, habe ich in diversen Kochbüchern und Zeitschriften gestöbert und bin in einer älteren Ausgabe des Magazins "Wohnen & Garten" auf ein vielversprechendes Rezept gestoßen.

Zutaten: (bei mir für 3 Artischocken)
3 Artischocken
1 unbehandelte Zitrone
Salz
Butter, Mehl
1/4 l Milch
2 Eier
60 g Parmesan (fein gerieben)
Garnelenschwänze

Artischocken waschen, Stiel mit den unteren Blättern abbrechen, äußere Blätter entfernen, mit einer Schere Blattspitzen kürzen. Zitrone halbieren und die Schnittstellen einreiben. Artischocken in einem großen Topf in Salzwasser mit 1 Scheibe Zitrone 30 Minuten garen.
Abtropfen lassen und mit einem Löffel das Heu herausschaben. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Aus Butter, Mehl und Milch eine helle Einbrenne herstellen, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss kräftig würzen, das Eigelb sowie den Käse unterrühren und abkühlen lassen.
Eiweiß steif schlagen und unterheben. Artischocken bis ca. 2 cm unter dem Rand mit der Masse füllen und im Ofen 25 Minuten backen (währenddessen die Backofentür nicht öffnen).

Die Garnelen habe ich auf Holzspieße gesteckt und in Kräuterbutter kurz gebraten.

Mein Fazit:
Optisch durchschnittlich, geschmacklich war es gut. Der Aufwand war jedoch relativ hoch, so dass ich wahrscheinlich beim nächsten Mal wieder auf die klassische Variante zurückgreife.

Mittwoch, 19. August 2009

Spätzle - des Schwaben liebste Nudeln

Obwohl im Schwabenland geboren, aufgewachsen und immer noch da wohnhaft, habe ich über viele Jahre hinweg Spätzle nur sehr selten selbst gemacht. In der Regel habe ich auf Tütenware zurückgegriffen. Eigentlich haben uns die "Bäckerspätzle" nicht sonderlich gut geschmeckt, aber das Verhältnis "Aufwand - Geschmack" fand ich immer ganz in Ordnung. Seit mich mein Sohn jedoch für meine Spätzle über den grünen Klee gelobt hat, mache ich die Spätzle immer selbst - zugegebenermaßen nicht geschabt, sondern mit dem "Spätzleschwob" gedrückt. Die größte Arbeit beim Spätzlemachen ist eigentlich das Spülen hinterher, wenn man jedoch die Arbeitsgeräte unmittelbar nach Gebrauch in kaltes Wasser taucht, hält sich auch dieser Aufwand in Grenzen.

Spätzleteig:

250 g Mehl (ich verwende Weizenspätzlemehl von der Seemühle Unterweissach)
2 Eier
Salz
Wasser

Aus den genannten Zutaten einen zähen Teig bereiten, den man solange schlägt bis er Blasen wirft. Die gute schwäbische Hausfrau macht das wohl mit der Hand, ich benütze die Knethaken meines Handrührgerätes. An Mengenangaben halte ich mich nicht, sondern mache das nach Gefühl, ich nehme eher mehr Eier und weniger Wasser. Der Teig soll zäh reißend vom Löffel fallen.



Teig in den Spätzeleschwob füllen



In das kochende Salzwasser drücken



Sobald die Spätzle oben schwimmen mit einem Schaumlöffel herausnehmen



und in einem Sieb abtropfen lassen. Ich persönlich schrecke sie nicht ab.

Spätzle sind sehr vielseitig verwendbar. Das typische schwäbische "Sonntagsessen" ist ein Schweinebraten mit "Spätzle und Soß" und Kartoffelsalat. Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle ist ein weiteres Nationalgericht. Im "Gaisburger Marsch" sind Spätzle unverzichtbar. Auch in Kässpätzle finden sie Verwendung. Meine Kinder lieben (hier wird es vielen grausen) Spinat mit Spätzle.

Weil vom Sonntag meistens noch ein Rest übrig war, gab es in meiner Kindheit Montags oft Spätzle geröstet mit Ei und gerauchter Schinkenwurst. Besonders lecker dazu ist ein Salat von grünen Bohnen.

Dienstag, 18. August 2009

Schinkentaler


Ich mag sehr gerne herzhaftes Gebäck mit Blätterteig. Praktisch finde ich diese tiefgefrorenen Platten, aus denen sich im Handumdrehen - nennt sich auch Ruck-Zuck-Blätterteig - etwas Leckeres zaubern lässt. In einer Packung sind zehn quadratische Platten, die einzeln entnehmbar sind. Innerhalb von wenigen Minuten sind sie aufgetaut.

Mit einer Schüssel Blattsalat sind die Schinkentaler eine schmackhafte kleine Mahlzeit.


Zutaten für 6 Schinkentaler:
6 Platten Blätterteig
1 kleine Zucchini
1 Knoblauchzehe
1 kleine Zwiebel
250 g Créme fraiche/Schmand
1 Ei
Salz, Pfeffer
12 Scheiben Schinken
Kräuter, z.B. Petersilie, Thymian, Oregano etc.

Die Blätterteigplatten auftauen lassen. Ecken etwas einklappen und die Seitenränder leicht hochstellen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Kräuter fein hacken, Zucchini würfeln, Knoblauch und Zwiebel schälen und hacken. Créme fraiche mit dem Ei verquirlen, Zwiebel, Knoblauch, Kräuter und Zucchini unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Ich gebe auch immer noch gerne etwas Muskat dazu. Die Masse auf den Teigstücken verteilen und im auf 200 °C vorgeheizten Backofen 15 - 20 Minuten backen. Nach der Hälfte der Zeit je 2 Scheiben Schinken darauflegen.

Ich habe die Platten auch schon in nochmals 4 Quadrate geteilt. Das ergibt dann 24 kleine Teilchen, die sich hervorragend als Fingerfood eignen.